ein pinker Schriftzug "Sexualtherapie für queere Menschen" vor einem Hintergrund von grünen Punkten und Linien

Sexualtherapie für queere Menschen

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Sexualtherapie und Sexualberatung für die besonderen Bedürfnisse von queeren Menschen

Bist du lesbisch, schwul, bisexuell oder asexuell? Inter, trans, nonbinär oder agender? Oder verortest du dich sonstwo außerhalb der Kategorien von cisgender und heterosexuell? Und wünschst du dir Veränderung in deinem Sexualleben? Dann hast du vielleicht schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine Sexualtherapie zu machen. Wahrscheinlich stellt sich dir dann als nächstes die Frage: wo findest du eine*n LGBTQIA+ freundliche*n Therapeut*in, die*der mit deiner queeren Lebensrealität vertraut ist? Wo du nicht erstmal die Basics erklären oder z.B. um die Verwendung des für dich passenden Pronomens kämpfen musst? Erfahre hier, was dich bei mir – einer genderfluiden Sexualtherapeutin und Sexological Bodyworkerin – in der Sexualtherapie für queere Menschen erwartet.

Mein persönlicher Erfahrungshorizont

Damit du dir eine Vorstellung davon machen kannst, mit wem du es bei mir zu tun hast, hier zunächst ein paar Worte zu meinem persönlichen Hintergrund. Ich indentifiziere mich als genderfluid. Das bedeutet für mich, dass ich Geschlecht als ein Spektrum empfinde, auf dem ich mich je nach Situation an unterschiedlichen Positionen verorte. Meist fühlt es sich stimmig und schön an, als Frau gesehen zu werden, und gleichzeitig bemerke ich Anteile in mir, die ich im Frausein nicht unterbringen kann und mag. Auch sie wollen gesehen, angenommen und ausgelebt werden. Die geschlechtliche Vielfalt in mir empfinde ich oft als Bereicherung und manchmal als verunsichernd.
Mein sexuelles Begehren richtet sich auf Menschen unterschiedlicher Gender.
Das Umfeld, in dem ich mich bewege, ist vorwiegend cis und hetero geprägt. Freundschaften, Liebesbeziehungen und Bekanntschaften mit anderen LGBTQIA haben gleichzeitig schon immer eine wichtige Rolle gespielt.

Mein fachlicher Hintergrund in Bezug auf Sexualtherapie für queere Menschen: Ausbildung am ISB Berlin

In meiner Ausbildung zur Sexological Bodyworkerin am Institut für somatisches Lernen, Sexualität und Körperarbeit ISB Berlin habe ich viel über Sexualität jenseits von Gendernormen gelernt, denn neben der Vermittlung von konkreten Lerninhalten zu Sexological Bodywork setzt das ISB darauf, ein Bewusstsein für Genderdiversität zu schaffen. Dies beginnt mit der diversen Besetzung des Lehrteams und geht weiter mit einer Sensibilisierung für genderinklusive Sprache – gerade auch in Bezug auf Körper und Genitalien. Weitere Lerninhalte waren mögliche embryonale Entwicklungen der Genitalien und das Verständnis, dass die Formen des Körpers mit der Geschlechtsidentität nichts zu tun haben müssen. Das Lernen und Zusammenarbeiten mit nonbinären, trans- und cisgeschlechtlichen Personen in meinem Ausbildungsjahrgang habe ich als äußerst inspirierend und manchmal auch als herausfordernd empfunden.
Über die Ausbildung hinaus habe ich im Selbststudium unterschiedliche Literatur zum Thema Transidentität bearbeitet, und dabei hat mich besonders das Buch „Trans und Sex“ von Jonas A. Hamm beeindruckt, das ich allen ans Herz legen möchte. Es befasst sich mit der Frage, wie eine gelingende Sexualität bei Transpersonen ohne genitalangleichende Operation konkret aussehen kann. Dort findest du viele Impulse zu einem kreativen und sebstbestimmten Umgang mit Körper und Geschlecht. Das Buch hält Inspirationen für Menschen aller Geschlechter bereit.

Was brauchen wir als queere Menschen in der Sexualtherapie?

Natürlich gibt es nicht die queere Persönlichkeit, denn so viele queere Menschen es gibt, so viele unterschiedliche Bedürfnisse für eine Sexualtherapie mag es geben. Hier möchte ich also keine vollständige Aufzählung davon liefern, was queere Menschen in der Sexualtherapie brauchen. Es ist bloß eine Zusammenfassung von Anhaltspunkten, an denen ich mich als Sexualtherapeutin bei der Arbeit mit queeren Menschen orientiere. Folgendes versuche ich zu gewährleisten:

  • eine Offenheit für deine Lebensrealität, Geschlechtsidentität und sexuelle Orientierung
  • Informiertheit zu körperlichen und seelischen Bedingungen z.B. rund um eine Transition
  • ein Bewusstsein dafür, was Marginalisierung und Deprivilegiertheit mit unserer Sexualität machen können
  • einen Blick für die Chancen und Lustquellen, die queere Sexualität bereit halten kann
  • die Bereitschaft, mich kontinuierlich weiter zu bilden in Bereichen, zu denen mir noch Wissen fehlt
  • und gemeinsam mit anderen queeren Menschen zu forschen zu Themengebieten, die noch nicht erschlossen sind

Ich möchte betonen, dass ich nicht in allen den genannten Punkten so gut aufgestellt bin, wie ich es gerne wäre. Wie eine Transition sich anfühlen könnte zum Beispiel, ist mir als genderfluide Person nur zum Teil nachvollziehbar. Wenn du in Betracht ziehst, eine Sexualtherapie bei mir zu machen, klären wir in einem kostenlosen Kennenlerngespräch, ob du dich mit mir sicher genug fühlst. Löchere mich mit Fragen – wir schauen gemeinsam, was es für eine gute Zusammenarbeit für dich braucht.

Welche Themen behandelt eine Sexualtherapie für queere Menschen?

Die Themen, die wir in einer Sexualtherapie behandeln können, sind vielfältig. Hier sind einige Beispiele:

  • keine Freude am Sex
  • einen kreativen Umgang mit Körper und Genitalien finden
  • Schmerzen beim Sex
  • ausbleibender Orgasmus
  • vorzeitige Ejakulation
  • Probleme mit der Erektion
  • Fragen zur Geschlechtsidentität
  • Bedürfnisse und Grenzen in der Sexualität spüren und kommunizieren lernen
  • Berührungscoaching
  • und weitere

Weitere Informationen rund um LGBTQIA-Themen:

Falls du Fragen rund um LGBTQIA-Themen hast, sind hier einige Adressen, die für dich vielleicht interessant sein könnten:

  • der Bundesverband Trans* setzt sich für die Rechte von Transpersonen ein
  • das Queer Lexikon informiert über sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt
  • das queere Hebammen*kollektiv in Hamburg begleitet queere werdende Eltern
  • Fuck Yeah ist das queerfeministische Sexshop Kollektiv in Hamburg